Schnittempfehlungen für die Lorbeerkirsche
Im Grunde muss ein Kirschlorbeerbaum überhaupt nicht geschnitten werden. Da er sich je nach Sorte stark ausbreitet, werden die vorhandenen Platzverhältnisse jedoch zumeist einen Rückschnitt von Zeit zu Zeit erforderlich machen.
Eine Sichtschutzhecke an der Grundstücksgrenze braucht auf jeden Fall Pflegemaßnahmen in Form eines jährlichen Schnitts, damit sie ihre Form behält.
Kirschlorbeer schneiden – idealer Zeitpunkt
Die perfekte Schnittzeit für die Lorbeerkirsche umfasst den Zeitraum ab Ende Februar bis zum Juni. Idealerweise erfolgt der Schnitt direkt nach der Blüte, denn dann entwickelt sich der Strauch optimal und im Jahr darauf ist für reichlichen Blütenschmuck gesorgt.
Wer also großen Wert auf einen herrlich blühenden Kirschlorbeer legt, greift jeweils direkt nach der Blüte zur Schere. Beim Kirschlorbeer schneiden darf niemals Frost sein, weil offen liegenden Schnittstellen allzu kalte Temperaturen schaden.
Kirschlorbeer schneiden – auf Vogelnester achten
Ab Anfang März können sich brütende Vögel im dichten Geäst einer Hecke befinden. Die Vogelschutzverbände empfehlen aus diesem Grund Schnittarbeiten vor dieser Zeit auszuführen. Danach sollte zumindest vor dem Schneiden der gesamte Strauch nach Vogelnestern abgesucht werden. Dass der Rückschnitt entfällt, falls sich tatsächlich eine Vogelfamilie niedergelassen hat, versteht sich sicherlich von selbst.
Werkzeuge zum Kirschlorbeer schneiden
Zum Kirschlorbeer schneiden eine Heckenschere nutzen
Scharfe Scheren hinterlassen gerade Schnitte und fügen der Lorbeerkirsche nicht mehr Schaden zu als zwangsweise erforderlich. Stumpfe Schneidwerkzeuge quetschen und zerreißen die Zweige und bringen dadurch dem Strauch erheblich mehr Verletzungen bei.
Ob eine motorisierte oder eine manuelle Schere bevorzugt wird, liegt in der Entscheidung des Gartenbesitzers. Allerdings besteht bei einer elektrischen oder Benzin betriebenen Heckenschere die Gefahr, dass beim Schneiden sehr viele Blätter durchtrennt oder zerfetzt werden. Laub, das nur noch teilweise an den Zweigen hängt, bekommt eine gelbe bzw. braune Farbe, was natürlich nicht schön aussieht.
Bei einer großen Kirschlorbeerhecke wird sich ein vorsichtiges, manuelles Schneiden unter Beachtung der einzelnen Blätter allerdings nur mit sehr großem Aufwand realisieren lassen. Da der Kirschlorbeer giftig ist und Allergien auslösen kann, sollten beim Schneiden Handschuhe nicht fehlen.
Vorgehensweise beim Kirschlorbeer schneiden
Eine Hecke wird prinzipiell erst an den Seiten geschnitten. Dieser Schnitt sollte leicht schräg ausfallen, so dass sich die Hecke nach oben hin verjüngt, das kommt der natürlichen Form eines Strauches nach. Ein exakt senkrecht ausgeführter Schnitt würde die unteren Zweige verkümmern lassen, die dann als Folge ihre Blätter abwerfen.
Für den oberen Schnitt empfiehlt sich eine motorisierte Heckenschere, die die komplette Breite auf einmal schafft. Abgeschrägte Ecken, als letzte Schnittmaßnahme, lassen eine Hecke nicht so streng erscheinen. Das Schnittgut kann nach dem Häckseln in den Kompost. Ansonsten verfügen Städte und Gemeinden über Grüngutabfallplätze.
Kirschlorbeer radikal schneiden
Wurde die Lorbeerkirsche schon länger nicht geschnitten, sollte ein Rückschnitt nicht zu extrem ausfallen, das bekommt dem Strauch nicht gut. Eventuell kann ein zweimaliges Schneiden, eventuell im März und im Juni, zum Tragen kommen oder es wird einfach jedes Jahr etwas mehr eingekürzt als normal. Wenn ein Kirschlorbeer Krankheiten aufweist, kann dagegen ein ziemlich radikaler Schnitt sinnvoll sein.
Wie schneidet man eine Hecke gerade?
Auf einer Leiter oder einem Gerüst stehend, wird ein exakt waagerecht verlaufender Heckenschnitt zu einer echten Herausforderung. Selbst ohne Stand auf einer Sprosse oder einem Podest, bereitet ein gerader Schnitt mit der Heckenschere den meisten Menschen Schwierigkeiten.
Extrem problematisch wird es, wenn die Gewächse vorher noch nicht zurückgeschnitten wurden. Die ungleich hochgewachsenen Zweige wirken sich störend auf den Blickwinkel während des Schneidens aus und führen in die Irre.
Ein missglückter Rückschnitt präsentiert sich leider erst nach vollbrachter Tat in seinem vollen Umfang, wenn die Hecke aus einer gewissen Entfernung in Augenschein genommen wird. Für gerade Striche auf dem Papier sorgt ein Lineal, beim Heckenschnitt gewährt eine gespannte Schnur die nötige Orientierungshilfe.
Im Video wird einmal richtig deutlich, dass man mit wenigen Hilfsmitteln einen geraden Schnitt der Hecke realisieren kann.
Die Vorgehensweise im Detail:
- 2 Stäbe besorgen, die etwa 50 cm länger sind als die gewünschte Schnitthöhe.
- Beide Stäbe rechts und links der Hecke in den Boden stecken.
- Jeweils die Höhe für den Schnitt ab Bodennarbe abmessen und am Stab kennzeichnen.
- In Höhe der Markierungen eine Schnur spannen.
- Diese Schnur beim Schneiden als Führung verwenden.
- Schnur nicht durchschneiden 😉
Anmerkung: Besitzt die Hecke bereits eine konstante Höhe, reicht gegebenenfalls das Anbringen einer Schnur direkt an den Gewächsen aus.
Eine Hilfslinie aus Holz
Anstelle einer Schnur kann ein selbst angefertigter Holzrahmen eine gute Alternative sein. Dazu werden Holzlatten zu einem großen Rechteck zusammengenagelt. Zwei Seiten sollten die Länge der vorgesehenen Heckenhöhe aufweisen. Vor der Hecke platziert, gibt die obere Latte beim Schneiden die Linie vor.
Je nach Arbeitsfortschritt wird entsprechend nachgerückt. Der Holzrahmen muss übrigens keine einmalige Sache sein. In der Garage oder in einem Schuppen aufbewahrt, dient er immer wieder als Orientierungshilfe für einen geraden Heckenschnitt.
